Motorrad Schweizer Meisterschaft Alpe Adria am Pannonia Ring
Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die ersten zwei Rennwochenenden abgesagt werden. Doch nun war es endlich soweit und das lange Warten auf die Motorrad Schweizer Meisterschaft 2020 hatte ein Ende.
Alain Schmid blickt auf zwei spannende und lehrreiche Saisons zurück und ist für die neue Rennsaison voll motiviert. Trotz sehr wenigen Kilometern auf dem Rennmotorrad seit Ende der letzten Saison ist er gut vorbereitet und hat ein hervorragendes Team an seiner Seite. Es gibt allerdings viel Neues zu bewältigen. Erstmals wird die Motorrad Schweizermeisterschaft zusammen mit der Alpe Adria in den Kategorien Superstock 600 und Superstock 1000 durchgeführt. In den Klassen SSP300 und STK1000 wird sogar der Europameistertitel ausgetragen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Promoter vor kurzem abgesprungen ist, was die Organisation nicht gerade vereinfacht hat. Neu ist man bei der Pneuwahl markenoffen. Trotz der Ungewissheit, welche Dimension Pirelli anbietet, haben sich Alain und sein Team für diese Marke entschieden, weil sie vorher keine Tests durchführen konnten und mit diesen Pneus in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht haben. Leider wurde nicht informiert, dass die Pneus nur in bar bezahlt werden können und es war vor allem für Janine eine grosse Herausforderung, Bargeld zu beschaffen. Pro Wochenende werden 4-5 Sätze Pneus benötigt. So musste sie ca. 2'000 Euros äusserst mühsam aus diversen Bancomaten und Wechselstuben organisieren. Dies stellte sich als schwieriges Unterfangen heraus, weil in Ungarn mit Forint und nicht mit Euros bezahlt wird und Euros in diesem Land nur sehr schwer erhältlich sind. Auch die Dimension der Pneus (Reifenbreite) war neu. Nach den drei Trainings am Freitag und einigen Anpassungen am Fahrwerk, ist Alain aber ganz gut mit der neuen Situation zurechtgekommen.
Bereits am kommenden Tag musste er eine neue Herausforderung bewältigen, denn es regnete und es gab somit am Samstagmorgen ein Regenqualifying. Überrascht war er, dass Pirelli nur sehr breite Regenreifen zur Verfügung stellte, welche sogar breiter waren als die Pneus für 1000er Motorräder. Aber er meisterte auch diese Herausforderung und hatte sogar das Gefühl, dass es noch etwas Reserve hat. Von 27 Startern sicherte er sich den hervorragenden 9. Startplatz.
Beim 1. Rennen war es am Samstagnachmittag noch ziemlich nass, doch die Rennstrecke trocknete im Verlauf des Rennens immer mehr ab. Obwohl es am Schluss fast komplett trocken war, kam Alain mit den Regenreifen sehr gut zurecht und erreicht das Ziel auf dem sensationellen 7. Platz. Mit Enttäuschung hat er leider vor dem Rennen erfahren, dass er der einzige Teilnehmer mit einer Schweizerlizenz ist, das bedeutet, dass er keine Gegner für die Schweizer Meisterschaft hat. Dies ist für ihn sehr deprimierend, denn er will für seinen Sieg natürlich kämpfen. Trotz allem hat er den Sieg in der Schweizermeisterschaft natürlich auch gerne entgegengenommen.
Nach einem kurzen Warmup am Sonntagmorgen musste das Team zuerst grobe technische Probleme beheben, was Alain etwas verunsicherte. Aus diesem Grund ist er auch etwas verhalten in das 2. Rennen gestartet. Dank der guten Rundenzeiten aus dem 1. Rennen, konnte er sogar vom 6. Startplatz aus das Rennen aufnehmen. Aufgrund seines verhaltenen Startbeginns ins 2. Rennen hat er dann leider sehr viele Plätze verloren und fiel auf den 18. Platz zurück. Er brauchte dann etwas Zeit, damit er sich wieder zurechtfinden konnte. Nach etwa 3 Runden wurde das Rennen aber abgebrochen, weil zwei oder drei Rennfahrer ziemlich schwer gestürzt sind. Es kam zu einem Restart, das Rennen wurde allerdings auf 6 Runden verkürzt (Sprintrennen). Diesmal gelang ihm der Start besser und er fand sich auch besser zurecht. Alain erreichte den 16. Schlussrang im 2. Rennen, womit er natürlich nicht zufrieden ist. Rückwirkend stellt er fest, dass er zwar gute Rundenzeiten fuhr, welch gut für Platz 5 oder 6 gereicht hätten, aber beim Überholen zu wenig konsequent war. Er weiss jetzt, dass er sowohl bei nassen wie auch trockenen Bedingungen in der neuen Meisterschaft gut dabei ist und freut sich auf das nächste Rennwochenende anfangs September in Rijeka, Kroatien.
Die Alpe Adria ist für mich eine neue und sehr interessante Erfahrung. Das Fahrerfeld mit fast 30 Startern ist stark und sehr nahe beieinander. Wenn man in de Startaufstellung steht und nicht von Start weg bereit ist 100% zu geben wird man gnadenlos durchgereicht.
Eine sehr lehrreiche und spannende Saison geht zu Ende. Die Leidenschaft für diesen Sport ist nach wie vor unbeschreiblich. So habe ich mich entschieden auch die Saison 2020 zu fahren und auf Angriff zu gehen.
Die letzten zwei Jahre haben mir sehr viele Neue Erkenntnisse über mein Motorrad und vor allem das Verhalten während einem Rennen gebracht.
Mit der Alpe Adria gibt es neben neuen Strecken auch weitere Veränderungen welche auf mich zukommen. Doch dank meiner grossen Motivation, einer guten Vorbereitung und einem Top Team im Rücken wird es mir gelingen, das Jahr 2019 noch einmal zu toppen.
Dank der professionellen Unterstützung von BroBike.ch sowie dem Support meiner Familie und Freunde bin ich für die Saison bestens vorbereitet.
Möchtest du gemeinsam mit mir Erfolge feiern, dann freue ich mich auf deine Unterstützung als Sponsor oder Gönner